Quittenbäume

Quitten

Die vergessene Obstart

Die Quitte gehört zu den in Mitteleuropa seit langem bekannten Obstarten. In den zurückliegenden 100 Jahren hat ihre Verbreitung stark abgenommen. Die Früchte können nämlich nur verarbeitet verzehrt werden. Außerdem wurden viele Quittenbäume gerodet, seit der Feuerbrand, eine bakterielle Krankheit, die aus den USA nach Europa eingeschleppt wurde, hierzulande verbreitet ist. Quitten sind anfällig für die Krankheit. Befallene Triebe, deren Spitzen sich hakenförmig krümmen und deren Blätter wie verbrannt aussehen, müssen umgehend entfernt werden.

Nichtsdestotrotz gebührt der Quitte ein Platz im Hausgarten. Käuflich erwerben kann man die Früchte nämlich kaum, also muss - wer auf den sinnlichen Duft der im November ins Wohnzimmer gelegten Früchte nicht verzichten möchte - sie selbst anbauen. Die auffällig großen Blüten sind weiß oder rosa und erscheinen erst Ende Mai. Sie setzen sich vor dem dunklen Hintergrund des Quittenlaubs gekonnt in Szene.

Alle Quittenfrüchte sind sehr hart. Der rohen Frucht ist kaum anzumerken, wie aromatisch sie verarbeitet schmeckt. Aus den Früchten lässt sich Saft gewinnen, der - gemischt mit Apfel- oder Birnensaft - sehr gut schmeckt. Der Saft kann zu einem goldgelben Gelee weiterverarbeitet werden. Feinschmecker schätzen das gezuckerte Quittenbrot, das aus den bei der Saftgewinnung zurückgebliebenen Pressrückständen zubereitet wird.

Die Bäume lassen sich sehr gut als Spindel erziehen. Der Baum wird dann ca. 2 m breit und 3 m hoch. Wichtig ist, bei älteren Kronen die Seitentriebe, die nach unten hängen, auf stammnäher entspringende Seitentriebe abzuleiten.

Befruchtungsverhältnisse: Es gibt selbstunfruchtbare und selbstfruchtbare Quittensorten. Da meist nur ein Baum im Garten steht, ist es wichtig, selbstfruchtbare Sorten zu pflanzen. Die hier erhältlichen Sorten sind selbstbefruchtend, ein Baum allein genügt also.



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