Birnbäume

Birnen - zartschmelzend oder knackig

Es gibt kaum ein edleres Obst unter den heimischen Obstarten als die Birne. Im 18. und 19. Jahrhundert prahlten europäische Königshäuser mit den zartesten Birnen, die in ihren herrschaftlichen Gärten – von namhaften Spezialisten als Formobst gezogen – wuchsen. Zu Unrecht ist die Birne heute weit hinter den Apfel in der Verbrauchergunst zurückgefallen. Die Birne wartet mit einem zumeist milden Geschmack bei gleichzeitig hohem Gehalt an Aromastoffen auf. Die meisten Sorten werden hartreif geernet und reifen – je nach Sorte – eine Woche bis mehrere Monate nach, bis die Frucht bei leichtem Druck etwas nachgibt. Dann ist ihre Genussreife erreicht, und sie belohnt den Liebhaber mit zartschmelzendem Fruchtfleisch, das auf der Zunge zergeht.

Da die Bestimmung der optimalen Genussreife, wie eben geschildert, in der heutigen schnelllebigen Zeit nicht jedermanns Sache ist, werden die meisten Birnen heutzutage in hartreifem Zustand gegessen, wenngleich die Früchte dann noch unreif sind. Knackige Früchte sind nun einmal beliebt. Es gibt nur wenige Sorten, die bei Genussreife knackig und bissfest bleiben, dazu zählen 'Santa Maria' und 'Dessertnaja'. Sie schmecken auch im festen Zustand gut und haben dann bereits Aromakomponenten entwickelt. Liebhabern fester Früchte seien daher diese beiden Sorten empfohlen.

Echte Birnenliebhaber werden aber vom schmelzenden Fruchtfleisch der anderen Sorten begeistert sein.

Ein Arbeitsbereich des Bayerischen Obstzentrums beschäftigt sich damit, neue Birnensorten zu züchten, die bei Genussreife bissfest bleiben und trotzdem ihr volles Aroma entwickeln. Ein großer Erfolg ist die Sorte 'Mini Sugar': Sie vereint die Knackigkeit der Nashis mit dem Aroma der Europäischen Birnen zu einer gänzlich neuen Komposition!

Befruchtungsverhältnisse: Birnbäume sind selbstunfruchtbar. Es müssen also mindestens zwei verschiedene Sorten in Bienenreichweite stehen.



Artikel 1 - 16 von 16